MRT der Prostata

Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) in der Prostatadiagnostik

Zweck einer MRT-Prostatauntersuchung

Die multiparametrische MRT (mpMRT) der Prostata wird durchgeführt, um mögliche Veränderungen oder Erkrankungen der Prostata präzise zu diagnostizieren. Zu den häufigsten Indikationen zählen:

  • Abklärung eines erhöhten PSA-Wertes: Wenn der PSA-Wert erhöht ist, dient das MRT dazu, zwischen harmlosen Veränderungen wie einer gutartigen Prostatavergrößerung und möglichen bösartigen Tumoren zu unterscheiden.
  • Früherkennung von Prostatakrebs: Die mpMRT ermöglicht die Erkennung von Krebsherden in einem frühen Stadium.
  • Lokalisation und Charakterisierung von Tumoren: Bei Verdacht auf Prostatakrebs hilft die MRT dabei, die genaue Lage und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen.
  • Planung gezielter Biopsien: Die Untersuchung liefert hochauflösende Bilder, die bei der Durchführung präziser Gewebeentnahmen unterstützen können.
  • Therapiekontrolle und Nachsorge: Nach einer Behandlung, z. B. einer Operation oder Bestrahlung, dient die MRT dazu, den Erfolg der Therapie zu überprüfen und mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen

Vorteile einer MRT-Prostatauntersuchung

  • Hochpräzise Bildgebung: Die mpMRT kombiniert verschiedene Bildgebungsverfahren (z. B. T2-gewichtete Bilder, Diffusionsbildgebung, dynamische Kontrastmittelaufnahme) und ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Prostata und umliegender Gewebe.
  • Nicht-invasiv: Im Vergleich zu anderen diagnostischen Methoden, wie der transrektalen Ultraschalluntersuchung oder einer systematischen Biopsie, ist die MRT schmerzfrei und ohne Verletzungsrisiko.
  • Reduzierung unnötiger Biopsien: Mithilfe der MRT können nur verdächtige Bereiche gezielt biopsiert werden, wodurch die Anzahl unnötiger Gewebeproben reduziert wird.
  • Frühe und zuverlässige Diagnosestellung: Sie ermöglicht die Entdeckung aggressiver Tumoren, bevor Symptome auftreten, und minimiert das Risiko von Überdiagnosen bei weniger gefährlichen Veränderungen.
  • Beurteilung der Tumorausdehnung: Die MRT liefert präzise Informationen, ob ein Tumor die Prostatakapsel überschritten hat oder benachbarte Strukturen betroffen sind.
  • Strahlungsfrei: Im Gegensatz zu CT-Scans erfolgt die Untersuchung ohne Röntgenstrahlung, was sie sicherer macht.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur mpMRT

mpMRT steht für "multiparametrische Magnetresonanztomographie"

multiparametrisch:

  • Mehrere MRT-Sequenzen bzw. Bildserien werden auf Grundlage und zur Darstellung unterschiedlicher Eigenschaften der abgebildeten Gewebe akquiriert
  • Durch die Beurteilung aller Sequenzen in Zusammenschau kann eine Krebsdiagnose in der Prostata mit hoher Genauigkeit gestellt werden
Magnetresonanztomographie (synonym: Kernspintomographie):

Bildgebendes Verfahren in der medizinischen Diagnostik, bei dem Schnittbilder verschiedener Gewebe in einem starken Magnetfeld und durch Radiowellen erzeugt werden Es werden keine potenziell schädlichen Röntgenstrahlen verwendet.

Wenn kein verdächtiger Krebsherd im MRT aufgezeigt wird, braucht der Patient keine Biopsie. Die Biopsie ist nur notwendig, wenn der Verdacht eines Prostatakarzinoms im MRT bestätigt wird.

  • Gibt es Metallimplantate in Ihrem Körper wie bspw. einen Herzschrittmacher oder ein Innenohrimplantat?
  • Haben Sie Platzangst?
  • Sind Allergien bekannt?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
  • Welche Vorerkrankungen sind bekannt? Haben Sie bspw. einen erhöhten Augeninnendruck (Glaukom/grüner Star)?
  • Wurde bereits eine Biopsie der Prostata durchgeführt? Wenn ja, wann?

Eine MRT-Untersuchung der Prostata dauert in der Regel etwa 30 Minuten.

Nein, die Magnetresonanztomographie ist schmerzfrei. Allerdings entstehen durch die starken Magnetfelder laute Klopfgeräusche, die manche Patienten als unangenehm empfinden. Deshalb werden Ihnen schalldämpfende Kopfhörer aufgesetzt.

Von privaten Krankenversicherungen werden die Kosten für eine mpMRT meist problemlos übernommen.

Mit gesetzlichen Krankenkassen besteht in unserer Praxis keine Verrechnungsmöglichkeit. Gesetzlich versicherte Patienten können die Untersuchung aber als „Selbstzahler“ bei uns  durchführen lassen. Wir beraten Sie hierzu gerne.

PSA steht für „prostataspezifisches Antigen“, ein von der Prostata produziertes Eiweiß, „Labormarker“ für Prostataveränderungen

Erhöhte Werte kommen vor bei:

  • Entzündungen der Prostata
  • Gutartiger Prostata-Vergrößerung
  • Mechanischer Stimulation (z.B. Radfahren)
  • Prostatakrebs